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Kerstin Ekman: Tagebuch eines Mörders |****

Die schwedische Autorin Kerstin Ekman, deren beeindruckender Psycho-Thriller Geschehnisse am Wasser noch gut in Erinnerung ist, lässt in ihrem neuen Roman dessen Protagonisten, den Arzt Pontus Revinge, sein misslungenes Leben in Form eines Tagebuchs erzählen. Jahre nach dem unentdeckten Gift-Mord an seinem verhassten Arbeitgeber droht durch eine Obduktion der Leiche  die Tat entdeckt zu werden. Im verzweifelten Bemühen, dies zu verhindern, macht Revinge einen fatalen Fehler. In einer stimmigen Mischung aus Gesellschafts- und Kriminalroman gelingt Ekman zum einen das Porträt einer deformierten Persönlichkeit, zum anderen ein beeindruckendes Sittenbild der schwedischen Gesellschaft Anfang des 20. Jahrhunderts. Sehr gut!

Piper | 2011 | 256 Seiten | Hardcover | 9783492054270 | € 17,95 |

Rayk Wieland: Ich schlage vor, dass wir uns küssen | ****

Buchcover von Rayk Wieland: Ich schlage vor, dass wir uns küssenZwanzig Jahre nach dem Mauerfall wird Herr W. von einer  Einladung überrascht: er soll an einem Symposium politisch verfolgter Untergrunddichter der DDR teilnehmen. Da er damals Elektriker war und später Philosophie studierte, glaubt er, dass es sich um einen Irrtum handelt. Und doch tauchen jetzt einige von ihm verfasste Gedichte auf, die er seiner früheren Freundin nach München schickte…
Rayk Wieland beschreibt in seinem Roman Ich schlage vor, daß wir uns küssen auf sehr komische Weise die letzten Jahre der DDR, die allumfassende Paranoia der Stasi und die letztendliche Lächerlichkeit des Regimes. Er lässt aber ebenfalls kein gutes Haar an jenen Oppositionellen, deren einzige literarische Qualifikation bei sonst völliger Talentlosigkeit in der Gegnerschaft zur Obrigkeit bestand.
Wenn in den 1980er Jahren Herr Lehmann einen Bruder im Geiste im Ostteil der Stadt hatte, ist dies Herr W.

Piper | 2011 | 207 Seiten | Taschenbuch | 9783492259194 | 8,95 € |