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Jonathan Safran Foer: Tiere essen | *****

Flüssigei-Skandal/Birkel (1985), BSE (1987-2004 ff.), Hormon-Skandal/Kalbfleisch (1988), Nikotin-Skandal/Geflügel (1996), Dioxin-Skandal/Belgien (1999), Dioxin- & PCB-Skandal/Zuchtlachse (2004), Gammelfleisch-Skandal (2006 – 2009 ff.), Dioxin-Skandal/Irland (2008), Dioxin-Skandal/Eier,Geflügel,Schweine (2010 ff.) – der amerikanische Autor Jonathan Safran Foer macht in seiner glänzend geschriebenen, erzählenden Reportage über die Mechanismen der industriellen Massen-Tierhaltung, -Schlachtung und Nahrungsmittel-Verarbeitung  – inklusive der globalisierten Fisch-Fang-Industrie – deutlich, daß die vergangenen Nahrungsmittel-Skandale die zukünftigen sein werden. Was Foer mit den Mitteln der investigativen Recherche zutage fördert, lässt den Leser wahlweise deprimiert, angeekelt oder wütend zurück – und das ohne ideologischen oder Tierschutz-lobbyistischen Beigeschmack. Tiere essen zeigt auch – neben den Fakten, die das Anliegen des Buches sind – , daß die ausschließliche Profitmaximierung, der die Nahrungsmittelindustrie folgen muß, nicht ein bedauernswerter Fehler im ansonsten  funktionierenden Kapitalismus ist, sondern die ihm innewohnende, nicht änderbare Logik. Sachbuch des Jahres!

Kiepenheuer & Witsch | 2010 | Hardcover | 400 Seiten | 978-3-462-04044-9 |