Wilhelm Genazino: Wenn wir Tiere wären | ***

Wilhelm Genazino, dessen neuer Roman auf der diesjährigen Long-List zum Deutschen Buchpreis stand, gab sich jüngst in dieser Angelegenheit als schlechter Verliererer zu erkennen und kritisierte das Procedere der Preisverleihung als „aufgebauscht“, was nicht wirklich nachvollziehbar ist.
Dabei ist die Entscheidung der Jury, Wenn wir Tiere wären nicht einmal für die Short-List zu nominieren, mehr als verständlich, denn in diesem Roman erzählt Genazino zum wiederholten Mal seit seiner Abschaffel-Trilogie aus dem Jahre 1977 die gleiche Geschichte aus dem beschädigten Leben eines mittelalten Mannes, dessen Marotten, Ticks und Neurosen zwar literarisch gekonnt und zuweilen auch amüsant inszeniert werden, aber im Rückblick auf die zahlreichen vorherigen Bücher mit ähnlichem Personal & ähnlichen Themen mittlerweile doch etwas redundant erscheinen. Wer Genazino kennenlernen möchte, ist gleichwohl hiermit bestens bedient, und für Fans (der ich auch einmal war..) ist dieses Buch sowieso die perfekte Fortschreibung der scheinbar unendlichen Geschichten aus der Feder dieses Autors.

Hanser | 2011 | Hardcover | 158 Seiten | 9783446237384 | € 17,90

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