Joshua Ferris: Ins Freie | *****

ferris_freieAls der Protagonist dieses Romans, der erfolgreiche New Yorker Anwalt Tim Farnsworth, eines Tages von einer rätselhaften, von keinem physiologischen Befund erklärbaren Krankheit befallen wird, ändert sich sein Leben und das seiner Familie radikal. Was zunächst wenig spektakulär, vielleicht auch etwas banal klingt, entwickelt sich von Beginn an zu erstklassiger Literatur und bewahrt den Spannungsbogen bis zum überzeugenden Ende. Ferris gelingt ein feinnerviges psychologisches Portrait des Protagonisten und seiner Leiden – an jener Krankheit, die der Autor zwar frei erfunden hat, deren mögliche Existenz dem Leser jedoch selbstverständlich zu sein scheint – sowie deren Auswirkungen auf das familiäre Leben. Ins Freie ist ein dramatischer Familienroman, dessen Qualitäten sich mit denen von Jonathan Franzens Korrekturen messen können und eine nachdrückliche Empfehlung für Leser, die Paolo Giordanos Die Einsamkeit der Primzahlen mochten.

Luchterhand | 2010 | 349 Seiten | Hardcover | 9783630872971 | €19,95

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